Auffälliger Befund beim Frauenarzt! Was passiert jetzt?

Jede Frau hat mindestens einmal in ihrem Leben einen auffälligen Befund beim Frauenarzt. Um mögliche Horrorszenarien in eurem Kopf zu vermeiden, seht ihr heute die Herangehensweise nach einem auffälligen Befund. Bei allen Befunden ist aber auch hier wieder wichtig zu sagen, dass ein auffälliger Wert noch nicht gleich heißt, dass ihr Krebs habt!

Wie oft steht mir diese Untersuchung zu?

Um gut für sich und seine Gesundheit sorgen zu können, ist es wichtig, die angebotenen Untersuchungen bei den Gynäkologen wahrzunehmen.

Dabei ist wichtig zu wissen, dass Frauen von 20 – 34 Jahren einmal im Jahr zur Krebsfrüherkennung gehen können um dabei einen Pap-Abstrich durchführen zu lassen.

Frauen ab 35 Jahren bekommen seit einiger Zeit alle 3 JAHRE eine sogenannte KO-Testung. Das bedeutet es wird ein Pap-Abstrich gemacht PLUS ein HPV-Test.

Das alles gilt natürlich nur dann, wenn wir Frauen KEINE Beschwerden haben. Bei Beschwerden wird euer Arzt entscheiden, welche Untersuchung notwendig ist. Solltet ihr euch jedoch nicht ernst genommen fühlen, so habt ihr jederzeit das Recht, eine Zweitmeinung einzuholen.

Wie geht es für 20 – 34 Jährige weiter, wenn der Befund da ist?

Für junge Frauen im Alter von 20 – 34 Jahren gelten folgende Regeln:

Bei Pap I reicht eine jährliche zytologische Untersuchung aus.

Für Pap II-p/g oder IIID1 wird Folgendes festgelegt:
Frauen im Alter von 20 – 29 Jahren sollten alle 6 – 12 Monate einen Abstrich machen lassen, ist dieser unauffällig, gilt auch hier wieder die jährliche Untersuchung.
Bei einer Auffälligkeit von mind. Pap IIID2 oder mind. Pap II-p nach 24 Monaten wird zu einer Kolposkopie geraten.

Frauen im Alter von 30 – 34 Jahre bekommen einen HPV-Test nach 6 – 12 Monaten, ist dieser negativ wird auch hier wieder die jährliche zytologische Untersuchung durchgeführt. Wenn der HPV-Test positiv ist wird zu einer Kolposkopie innerhalb von 3 Monaten geraten.

Auch bei einem Pap Wert von III-p/g oder IIID2 wird zu einer Kolposkopie innerhalb von 3 Monaten geraten.

Anders sieht es aus bei einem Pap IV oder V, hier wird zu einer sofortigen Kolposkopie geraten, da starke Zellveränderungen vorliegen oder sogar schon Krebszellen gefunden wurden.

Die Kolposkopie erfolgt in den meisten Fällen in einem Dysplasiezentrum, dazu kann ich euch auch nur raten. Denn zertifizierte Krebszentren sind aus meiner Sicht die beste Wahl! Eine Liste dieser Zentren findet ihr auf der Seite der Deutschen Krebsgesellschaft:

Wie geht es für Frauen ab 35 Jahren nach ihrem Abstrich weiter?

Für Frauen ab 35 Jahren ist die Herangehensweise eine andere, denn hier findet alle 3 Jahre ein kombiniertes Screening mit HPV-Test und Zytologie (=Abstrich) statt.

Bei einem negativen HPV-Test und einem Pap I, II-p oder II-g besteht kein Handlungsbedarf. Hier reicht die KO-Testung (HPV-Test und Zytologie) aus.

Ein positiver HPV-Test in Kombination mit Pap I oder ein negativer HPV-Test in Kombination mit Pap IIID1 führt zu einer erneuten KO-Testung nach 12 Monaten. Wenn das Ergebnis dieses erneuten Tests bei Pap I und einem negativen HPV Test liegt wird wieder auf die 3-jährige Testweise verwiesen. Sollte das Ergebnis allerdings ein Pap II-p oder ein positiver HPV Test sein, so erfolgt innerhalb von 3 Monaten eine Kolposkopie.

Bei den folgenden Ergebnissen erfolgt auch innerhalb von 3 Monaten eine Kolposkopie:

  • HPV positiv und Pap II p/g
  • HPV positiv und Pap IIID1 oder
  • HPV positiv oder negativ und Pap III p/g
  • HPV positiv oder negativ und IIID2

Für die Werte Pap IV oder V und einem negativen oder positiven HPV Test wird die sofortige Kolposkopie durchgeführt, da es sich schon um stark veränderte Zellen oder Krebszellen handelt.

Die Kolposkopie erfolgt in den meisten Fällen in einem Dysplasiezentrum, dazu kann ich euch auch nur raten. Denn zertifizierte Krebszentren sind aus meiner Sicht die beste Wahl! Wenn ihr nicht wisst, wo ihr euch hinwenden könnt, dann habt ihr hier die Möglichkeit nach einem zertifizierten Krebszentrum in eurer Nähe zu suchen:

Hinweis

Aus meiner Erfahrung heraus kann ich euch nur raten, NICHT zu googeln sondern lieber mit eurem Arzt über eure Ängste und Sorgen zu sprechen. Wenn ihr euch nicht wohl fühlt bei eurem behandelnden Arzt, dann habt ihr die Möglichkeit eine Zweitmeinung einzuholen.

Um euch bestmöglich helfen zu können ist es aber natürlich wichtig, dass ihr regelmäßig zu eurem Arzt des Vertrauens geht. Sprecht dort alles an, was euch eventuell in diesem Bezug wichtig erscheint wie Schmerzen beim Geschlechtsverkehr, Zwischenblutungen, Ausfluss oder ähnliches und lasst auch eure Brüste abtasten.

Denn auch hier gilt, wer frühzeitig eine Erkrankung diagnostiziert bekommt, kann auch frühzeitig behandelt werden! Unsere Gesundheit ist das wichtigste, das wir haben!

Quelle: Richtlinie des Gemeinsamen Bundesausschusses für organisierte Krebsfrüherkennungsprogramme, diese könnt ihr hier nachlesen: https://www.g-ba.de/richtlinien/104/

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