Michaela – metastasierter Gebärmutterhalskrebs

Alles begann im Oktober 2019 mit Rückenschmerzen im unteren Rücken. Ich ging zum Orthopäden und bekam Schmerzmittel. Es wurde ein MRT gemacht, bei dem ein alter & ein neuer Bandscheibenvorfall diagnostiziert wurde. Mein Arzt meinte, das müsste nicht unbedingt operiert werden. Irgendwann konnte ich wegen der Schmerzen nicht mehr schlafen und bekam für nachts Medikamente. Im Februar 2020 kamen Unterleibsschmerzen hinzu und ich ging zur Gynäkologin, die nichts feststellen konnte. Aufgrund der starken Schmerzen war ich mehrfach in der Notaufnahme.

Im März bekam ich deshalb eine Bauchspiegelung, da sie glaubten, ich hätte eine Eileiterentzündung. Doch es wurde nichts gefunden und ich wurde nach Hause geschickt. Im April/Mai 2020 ging ich zum Gastroenterologen und bekam nach langem Betteln irgendwann eine Darmspiegelung, welche er allerdings abbrechen musste, weil ich währenddessen starke Schmerzen hatte (der Tumor drückte ja auf den Darm). Überweisung ins Krankenhaus zur Magen- und Darmspiegelung: alles ok.

Ab zum Proktologen, der stellte fest, dass etwas auf den Darm drückt, im Mai 2020. Aha!
Ich ab zur Gynäkologin und erzählte ihr die Geschichte. Sie untersuchte mich und meinte, da wäre nichts. Es verging wieder viel Zeit in denen ich immer mal wieder wegen der Unterleibsschmerzen in verschiedenen Krankenhäusern war, aber keiner konnte etwas finden.

Im August 2020 war mein rechtes Bein vom Fuß bis zum Oberschenkel taub und ich wurde an der Bandscheibe operiert. Die Rückenschmerzen waren weg, die Unterleibsschmerzen nicht. Zwei Wochen danach war ich wieder im KH und ließ mich wegen der Schmerzen nicht abwimmeln.

Man unterstellte mir allerdings Schmerzmittelabhängigkeit und mir wurde geraten zum Psychologen zu gehen.

Ich wurde als hysterische Person abgestempelt, nun ja, ich hatte Schmerzen und man gab mir nicht ausreichend Schmerzmittel.

Nach fast 2 Wochen verschiedener Untersuchungen, sagte ich zu einer Gynäkologin, dass ich nach dem Sex in letzter Zeit Kontaktblutungen hatte.

Daraufhin holte sie eine Kollegin und sie führten sofort eine Konisation durch. Nach zwei Tagen dann das Ergebnis: Gebärmutterhalskrebs Stadium 2, der Tumor war bereits 4 cm groß. Das war am 9.9.2020.
Operiert wurde ich dann in der Charité, alle 45 Lymphknoten waren frei. Mir wurde eine Radiochemo empfohlen, die ich damals ablehnte, weil ich große Angst davor hatte und nur noch 50 kg wog bei einer Größe von 1,70 m. Ich fuhr zur Reha im Dezember 2020. Dort fingen dann wieder die Schmerzen an. Erneutes CT. Rezidiv. Erneute OP: mit Anlage eines Uro- und Kolostomas. Eine lokale Metastase, die mit Hilfe einer Chemotherapie gekillt wurde. Psychotherapie. Erneute Reha im Dezember 2021.
Nun geht’s zurück ins Leben. Bekomme Rente, aber ich arbeite seit 3 Wochen wieder.

Text und Fotos: Michaela Hennig

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