Carmen – Gebärmutterhalskrebs in der Schwangerschaft

Ich hatte Anfang Januar 2021 einen regulären Kontrolltermin beim Frauenarzt. Der Abstrich war bereits letzte Krebsvorstufe. Ich wurde weiter überwiesen in die Dysplasiesprechstunde. Da ich dort bereits 2019 schon mal zur Vorstellung war, war ich nicht ganz so geschockt wie vielleicht manch andere.

Meine persönliche Vermutung schwanger zu sein, hatte sich bis dahin auch bestätigt. Normalerweise hätte man in diesem Fall sofort gehandelt und eine Konisation veranlasst.
In meinem Fall wurde aber während der Schwangerschaft nur kontrolliert, aber nicht operiert. Die Konisation hätte dann 6 Wochen nach Entbindungstermin stattgefunden. Engmaschig wurde ich alle 6-7 Wochen kontrolliert. Meistens wurde auch eine kleine Biopsie genommen.

Bis zur 27. SSW verlief dies auch immer ganz gut, keine Veränderungen. Doch an diesem Montag war mir und auch dem Arzt bei der Untersuchung bereits klar, das heute irgendwie alles deutlicher und schnell klarer erschien.

3 Tage später dann der Anruf: Krebszellen

Montag darauf wurde sofort nochmals biopsiert und da war dann auch Tumorgewebe ersichtlich. Sofort wurde ich nach München überwiesen, da es dort nicht nur gute Frauenärzte sondern auch Kinderärzte gibt. Ich war ja schließlich immer noch schwanger.

Nach einer Reihe von Untersuchungen die man während der Schwangerschaft machen kann, u. a. ein MRT ohne Kontrastmittel, waren keinerlei Auffälligkeiten mehr zu sehen. Somit entschied sich das Tumorboard einen Kaiserschnitt in der Schwangerschaftswoche 34+0 durchzuführen. Das Baby sollte dann reif genug sein und der Tumor sollte in dieser Zeit, für mich die längsten 6 Wochen meines Lebens, wohl noch in Schach gehalten werden.

Ich erhielt am 02.09.2021 meinen geplanten Kaiserschnitt. Dem Baby ging es nach anfänglichen Startschwierigkeiten dann ziemlich schnell sehr gut.

Zwei Wochen nach der Entbindung wurde eine ambulante Konisation durchgeführt, das Ergebnis war soweit in Ordnung. Kein Tumorgewebe mehr zu finden. Allerdings noch ne ganze Menge an kleinen Krebszellen.

Nach weiteren vier Wochen, am eigentlichen Entbindungstermin, hatte ich dann meine große OP (radikale Hysterektomie) in Großhadern. Wären im Querschnitt meiner Lymphknoten Metastasen zu sehen gewesen, wäre ich nicht operiert worden, sondern hätte Chemo bekommen.

Aber ich hatte Glück! In meinen Lymphknoten war auf die Schnelle nichts zu sehen, somit konnte der Rest des Gebärmutterhalses, die Eileiter und Gebärmutter komplett entfernt werden. Die Pathologie fand auch im Nachgang nichts mehr.

Nach einer Woche All Inclusive mit Schmerzpumpe, Bluttransfusion etc. gings wieder nach Hause!

Und das wichtigste dabei: KREBSFREI!!!

Quelle: Carmen Lechler

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