Es war im Januar 2020, wo die „Krebsblase“ mich einfing und mich in meinem Denken komplett lähmte.
Ich war gerade 33 Jahre, als ich nach dem Geschlechtsverkehr starke Blutungen hatte und alles seinen Lauf nahm. Den Morgen danach rief ich sofort meine Frauenärztin an und erzählte der Sprechstundenhilfe von meinen Blutungen, als Antwort erhielt ich, dass Blutungen nach dem GV ganz normal wären. Nachdem ich ihr dann erklärte, dass solche starken Blutungen ganz sicher nicht normal wären, machte sie sich dann mal die Mühe meine Akte aufzurufen. Dort sah sie, dass mein letzter Besuch 3 Jahre (Geburt meiner Tochter) zurücklag. Sie teilte mir sehr deutlich mit, dass es ihr sehr missfiel, dass ich so lange nicht mehr zur Kontrolle war. „Zur Strafe“ bekam ich einen Termin für Ende März!
Ich war total durch den Wind, glücklicherweise hatte meine Mutter 3 Tage später bei der selben Ärztin einen Vorsorgetermin. Ich fuhr persönlich in die Praxis und bat darum, die Termine zu tauschen. Denn mein Gefühl, sagte mir ganz klar Da stimmt was nicht. Sie schob mich dazwischen und ich konnte sofort dableiben…
Ab da begann „der Film“ in dem ich als Darsteller einfach nur funktionierte. Meine Frauenärztin war super, alles ging sehr schnell. 2 Wochen nach meinem ersten Termin wurde ich operiert. Der Tumor war 4cm groß, die Hysterektomie dauerte 7 Stunden. Heute lebe ich in Remission, mal geht es mir gut mal schlecht. Niemand sieht mehr, dass man krank war, es wird erwartet, dass ich wieder genauso wie vorher funktioniere. Dass so eine Erkrankung Spuren in der Seele und dem Körper hinterlässt, sehe nur ich. Dass es aber ok ist, dass ich so fühle, das habe ich erst durch Instagram und die vielen lieben Profile gelernt. Heilung ist ein Prozess…
Text und Fotos: Sabrina