Internationaler – HPV – Awareness – Tag

Am heutigen Tag geht es um HPV – humane Papillomaviren, mit denen sich 80 % aller Frauen und Männer mindestens einmal im Leben anstecken. Diese Viren werden durch die Haut bzw. die Schleimhäute beim Geschlechtsverkehr übertragen, da auch Kondome keinen 100 % Schutz bieten, und bei etwa 10 % dieser bestehenden Infektionen kann es im Verlauf zu verschiedenen Krebsarten führen.

Humane Papillomaviren gibt es mehr als 200 Typen, sogenannte Hochrisiko-Typen, die besonders gefährlich sein können, sind Typen wie 16, 18, 31, 33, 35, 39, 45, 51, 52, 56, 58 und 59. Unter den Niedrigrisiko-HPV-Typen spielen die Typen 6 und 11, die Genitalwarzen auslösen können, die wichtigste Rolle.

Um sich vor HPV-bedingten Krebsarten oder auch Genitalwarzen zu schützen, gibt es in Deutschland zwei mögliche Impfstoffe:

  • Cervarix – Hu­ma­ner Pa­pil­lom­vi­ru­simpf­stoff (Ty­pen 16, 18)
  • Gardasil 9 – 9-va­len­ter Hu­ma­ner Pa­pil­lom­vi­ru­simpf­stoff (Ty­pen 6, 11, 16, 18, 31, 33, 45, 52, 58)

Bis auf Einzelfälle gab es trotz weltweit 270 Millionen Impfungen (Stand 2018) seit Einführung der Impfung 2007 keine anhaltenden oder die Gesundheit nachhaltig beeinträchtigenden Nebenwirkungen.
Die o.g. Impfstoffe sind laut STIKO (Ständige Impfkommission) und RKI (Robert-Koch-Institut) wie folgt empfohlen:

Für die Impfung gegen HPV empfiehlt die STIKO schon bei 9 jährigen Mädchen und Jungen zu beginnen. Da davon auszugehen ist, dass sie bisher keinen Kontakt zu HPV hatten. Deshalb gibt es im Alter von 9 – 14 jährigen Mädchen und Jungs eine Zweifach-Impfung, bei der die Dosen im Abstand von mindestens 5 Monaten verabreicht werden.

Bei 15 – 17 jährigen Mädchen und Jungen ist allerdings schon eine dreifach Impfung nötig. Dabei wird die zweite Dosis 1 – 2 Monate nach der 1. Gabe verabreicht und die dritte und somit letzte Impfung erfolgt 6 – 12 Monate nach der 1. Impfung. Damit ist auch hier der Impfschutz gegeben.

Wenn die Impfung im Teenageralter nicht durchgeführt werden konnte oder durfte, dann haben Mädchen und Jungen, bzw Frauen und Männer ab 18 Jahren dazu trotzdem noch die Möglichkeit.

Dafür ist es wichtig sich mit den behandelnden Ärzten auszutauschen und in manchen Fällen übernimmt auch hier die Krankenkasse die Kosten für die notwendigen 3 Impfdosen.

Wenn die HPV-Impfung nach o. g. Impfschema erfolgt ist, dann kann sie vor folgenden Krebsarten schützen:

  • Gebärmutterhalskrebs
  • Vaginalkrebs
  • Vulvakrebs
  • Peniskrebs
  • Analkrebs
  • Mund- und Rachenkrebs

Das könnt ihr auch gut im Bild sehen, wie gut diese Impfungen uns bzw. eben auch unsere Kinder schützen können.

Da jedoch die Impfquote in Deutschland nicht einmal annähernd so gut ist wie in anderen Ländern, wird es auch bei uns viel länger dauern, bis wir relativ sicher vor diesen Krebsarten sein können. Im Jahr erkranken ca. 6.250 Frauen an HPV-bedingten Krebsarten, bei Männern liegt die Zahl bei ca. 1.600.

Die WHO (World-Health-Organisation) hat eine Initiative zur Eliminierung von Gebärmutterhalskrebs ausgerufen, diese beinhaltet folgendes:

Um Gebärmutterhalskrebs zu eliminieren, müssen alle Länder eine Inzidenzrate von unter 4 pro 100.000 Frauen erreichen und beibehalten. Das Erreichen dieses Ziels beruht auf drei Hauptsäulen und den entsprechenden Zielvorgaben:

  • Impfung: 90% der Mädchen bis 15 Jahren sind vollständig gegen HPV geimpft
  • Screening: 70% der Frauen bis zum Alter von 35 Jahren und erneut bis zum Alter von 45 Jahren
  • Behandlung: 90 % der Frauen mit Krebsvorstufe und 90 % der Frauen mit invasivem Krebs werden behandelt

Ihr seht, dass wir noch weit davon entfernt sind, diese Vorgaben zu erfüllen.

Da ich selbst weiß, was es bedeutet eine Krebserkrankung zu haben, die durch HPV ausgelöst wird, bin ich klar für eine Impfung gegen HPV. Denn diese Impfung kann euch und euren Kindern soviel Leid ersparen, dass eine Krebserkrankung eben auch so mit sich bringt. Da stehen Entscheidungen an, Operationen, es entstehen Zweifel und es gibt Einschränkungen für das ganze Leben. Im schlimmsten Fall ist es natürlich so, dass die Behandlungen nicht mehr wirken und die Frau oder der Mann aufgrund dieser Krebserkrankung stirbt. Deshalb versuche ich so gut es geht darüber aufzuklären, doch ins Tun müsst ihr selbst kommen. Es ist euer Leben, oder eben das Leben eures Kindes!

Quellen:

  • https://edoc.rki.de/bitstream/handle/176904/7820/HPV-Impfung.pdf
  • https://www.pei.de/DE/arzneimittel/impfstoffe/gebaermutterhalskrebs-hpv/hpv-node.html
  • https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Merkblaetter/Ratgeber_HPV.html
  • https://www.who.int/initiatives/cervical-cancer-elimination-initiative
  • https://www.krebsinformationsdienst.de/vorbeugung/risiken/hpv2.php

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