Ich heiße Annelie bin 43, verheiratet und habe eine erwachsene Tochter
Es begann alles im Juni 2019, als ich komischen Ausfluss bekam. Bei der Vorsorge hieß es, dass es eine Hormonstörung sei. Da ich regelmäßig zur Vorsorge gegangen bin,machte ich mir keine großen Sorgen.
Als ich stärkere Blutungen bekam, durfte ich nach Bitten und Drängen zu einem Termin kommen.
Es wurde eine Biopsie gemacht und am 15.8 bekam ich das Ergebnis Gebärmutterhalskrebs. Der blöde Kerl hatte sich leider weiter oben im Hals angesiedelt,wo kein Abstrich rankommt.
Danach ging alles sehr schnell. Nach mehreren Untersuchungen stand fest, dass der Tumor bereits über 6 cm ist und der Darm sowie die Lymphknoten befallen wären. Der nächste Schock den ich verarbeiten musste.
Also ging es für mich in die Klinik. Am 05.09. unter Narkose wurden die Blase und der Darm untersucht.
Zum Glück ohne Befund.
6.9. war die große OP angesetzt, vor der ich große Angst hatte. Meine OP ging knapp 8 Stunden, zum Glück war kein Lymphknoten befallen, nur wegen der Entzündung vergrößert.
Dann folgten 2,5 Wochen Krankenhausaufenthalt. Es war alles wie ein schlechter Film,der nicht enden wollte. Jedoch wurde ich Krebsfrei entlassen, doch das Gefühl sollte nicht lange anhalten.
Es fing im November mit einer leichten Blutung an, dachte OK hast dich überanstrengt. Also war ich am 4.12. bei der Ärztin, sie sagte mir ziemlich forsch, dass alles in Ordnung ist und ich nicht wegen jeder Kleinigkeit ankommen kann.
Also suchte ich mir einen anderen Arzt, dieser schickte mich wg. Verdacht auf Wundheilungsstörung wieder ins Krankenhaus. Es wurde ein CT sowie eine Biopsie gemacht. Die Professorin hat jedoch einen Schnellschnitt veranlasst und somit war klar, der Krebs ist wieder da
Und wieder ging es alles schnell.. am 19.12 hatte ich den Termin in der Strahlenklinik, Planungs CT am 23.12. Chemobesprechung war auch noch an diesem Tag. Nachmittags hatte ich wieder einen Termin bei der Professorin und sie sagte mir, das es wohl Ausläufer von dem Ersten Tumor gewesen sind, sogenannte Füßchen.
Geplant waren 28 Bestrahlungen komplettes Becken und 4 nur dort wo der Tumor saß und 6 Chemos.
Das neue Jahr begann also damit, wieder um mein Leben zu kämpfen.
Port musste ebenfalls gesetzt werden. Am Ende hatte ich 36 Bestrahlungen und 6 Chemos. Es war eine verdammt harte Zeit. Von Durchfällen bis Verstopfungen, Übelkeit, Müdigkeit & Kraftlosigkeit. Ich war kurz davor aufzugeben, da war es bereits über die Hälfte der Therapiezeit. Die Oberärztin, wollte sich nochmal ein Bild davon machen und untersuchte mich. Sie sagte nach dem Ultraschall nur OH.. und mein Herz raste wie verrückt. Sie wertete die Bilder aus und sagte mir, dass nichts mehr zu sehen und zu fühlen ist.
Ich musste so weinen als ich das hörte. Also raffte ich mich auf und ließ die restlichen Chemos und Bestrahlungen über mich ergehen.
Danach versuchte ich mich in der Reha zu erholen.
Bis heute habe ich noch Probleme und Spätfolgen. Mein Darm ist immer noch ziemlich beleidigt, kann bestimmte Lebensmittel nicht mehr essen. Habe immer öfters Muskelschmerzen. Komme mir teilweise wie eine Oma vor. Dazu kommen natürlich auch die Wechseljahre, jedoch bin ich gut eingestellt, so dass die Symptome mittlerweile gut im Griff sind.
Text und Fotos: Annelie Arnold